09.05.2012 09:26 Alter: 12 yrs
Kategorie: TSV - News
Von: Erk Bratke

Der TSV B ändert seine Beitragsstruktur

Mit rund 1800 Mitgliedern ist der TSV Barsinghausen nach wie vor der größte Sportverein unserer Stadt. Gleichwohl steht unser Club vor einer inneren Zerreißprobe. „Ich bin durchaus zuversichtlich, dass wir die finanziellen Dinge, vor allem mit unseren beiden großen Ballsportabteilungen, auf die Reihe bekommen“, kommentierte Klaus-Jürgen Dallmann nach seiner Wiederwahl zum 1. Vorsitzenden des TSV Barsinghausen.


Bis es dazu kam, war es ein hartes Stück Arbeit. Kontrovers, teils hitzige Diskussionen führten zu einer Mammutsitzung – die Jahreshauptversammlung des größten Sportvereins der Stadt Barsinghausen war erst nach dreieinhalb Stunden beendet.
Im Blickpunkt stand die vom Geschäftsführenden Vorstand (GeVo) beantragte Strukturänderung der Beiträge. Demnach müssen ab Juli 2012 alle 14 Sparten des Clubs ihren Sportbetrieb selbst finanzieren. Die bisherigen Zuschüsse des Hauptvereins fallen weg. Dafür wird der allgemeine Grundbeitrag verringert. Mit diesem sollen wiederum die Kosten des außersportlichen Bereiches (Verwaltung, Verbindlichkeiten, Instandhaltung und Pflege der Sportanlagen etc.) in einer jährlichen Größenordnung von rund 133.000 Euro bezahlt werden.

Der neue Vereinsbeitrag sieht wie folgt aus:
  • 9,25 Euro für Erwachsene (bisher 12 Euro)
  • 8 Euro für Senioren (bisher 10 Euro)
  • 5 Euro für Jugendliche (bisher 7 Euro)
  • 18,50 für Familien (bisher 24 Euro)
Bevor das Konstrukt mehrheitlich beschlossen wurde, setzte es herbe Kritik aus dem Lager der Handballer. „Mit dieser Beitragsstruktur wird die Handballsparte an die Wand gefahren“, monierte der stellvertretende Spartenleiter Gerd Köhler. Die Eigenfinanzierung durch künftig höhere Spartenbeiträge sei nicht zu wuppen. Es könne dazu kommen, dass der Abteilungsvorstand seine Verantwortung abgebe und seine Ämter niederlege. Über die Zukunft soll nun am Freitag, 11. Mai, auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung entschieden werden.
Etwas moderater als die Handballer, aber nicht minder kritisch sahen es die TSV-Fußballer. „Wir wissen, dass wir einen kostenintensiven Sport betreiben. Bei uns kommt noch erschwerend hinzu, dass wir mit insgesamt acht Fußballvereinen in der Stadt eine ganz andere Konkurrenzsituation als andere Sparten vorfinden. Deckeln wir den Grundbeitrag entsprechend, drohen uns herbe Mitgliederverluste“, warnte der stellvertretende Fußball-Spartenleiter Heinz-Werner Gottlob. In der fortlaufenden Diskussion wurden die Bälle verbal hin und her geschoben – allein der Doppelpass gelang nicht, was die Zerrissenheit und mangelnde Solidargemeinschaft im TSV offen zur Schau stellte.
Nach vollzogener Wahl, in der die rund 110 anwesenden Mitglieder mit großer Mehrheit für die Änderung der Beitragsstruktur stimmten, wurde ein weiterer Antrag aus der TSV-Schwimmsparte mehrheitlich abgelehnt. Dieser hatte eine zusätzliche Einmalzahlung zur Reduzierung der Zinsbelastungen vorgesehen. Auf Ablehnung stießen im GeVo auch Hinweise aus den Reihen der Fußballabteilung, durch eine vorstandsexterne Arbeitsgruppe nochmals das Gespräch mit der Klosterkammer/-forst zu suchen, um möglicherweise eine finanzielle Beteiligung am Schaden auf dem Kunstrasenplatz zu erwirken. Dieser war im Dezember durch einen nachweislich schadhaften Baum des benachbarten Grundstücks entstanden. Kopfschüttelnd gaben die Fußballer nach.
So konnte das anschließende einstimmige Votum für Klaus-Jürgen Dallmann bei der Wahl zum 1. Vorsitzenden durchaus als Überraschung gewertet werden. Bestätigt wurden zudem der 1. stellvertretende Vorsitzende Friedel Reinecke und der 1. Beisitzer Werner Fischer. Zuvor hatte Uwe Schröder den Bericht der Kassenprüfer gegeben. Seinem Antrag auf Entlastung des Vorstands wurde stattgegeben. Insgesamt war es ein denkwürdiger Abend, der unseren Verein vor eine harte Probe stellt. Die Fußballchefs Dr. Alexander Bercusi und „Gollo“ Gottlob kündigten eine schnellstmögliche Haushaltsplanung aus Sicht unserer Sparte an.